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Mirko Baselgia

*1982 Lantsch/Lenz, lebt und arbeitet in Lain www.baselgia.com

  • Schwarzer Fleck auf weissem Papier I, 2022
  • Heliogravüre und Siebdruck
  • Auflage: 12
  • Bildgröße: 44,00 cm x 33,00 cm
  • Blattgröße: 48,00 cm x 37,00 cm
  • Produktion: Arno Hassler, Crémines & Turbopress, Biel/Bienne
  • CHF 580.00
  • verfügbar
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  • Schwarzer Fleck auf weissem Papier II, 2022
  • Heliogravüre und Siebdruck
  • Auflage: 12
  • Bildgröße: 44,00 cm x 33,00 cm
  • Blattgröße: 48,00 cm x 37,00 cm
  • Produktion: Arno Hassler, Crémines & Turbopress, Biel/Bienne
  • CHF 580.00
  • verfügbar
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  • Schwarzer Fleck auf weissem Papier III, 2022
  • Heliogravüre und Siebdruck
  • Auflage: 12
  • Bildgröße: 44,00 cm x 33,00 cm
  • Blattgröße: 48,00 cm x 37,00 cm
  • Produktion: Arno Hassler, Crémines & Turbopress, Biel/Bienne
  • CHF 580.00
  • verfügbar
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  • Schwarzer Fleck auf weissem Papier IV, 2022
  • Heliogravüre und Siebdruck
  • Auflage: 12
  • Bildgröße: 44,00 cm x 33,00 cm
  • Blattgröße: 48,00 cm x 37,00 cm
  • Produktion: Arno Hassler, Crémines & Turbopress, Biel/Bienne
  • CHF 580.00
  • verfügbar
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Mirko Baselgias neue Arbeiten sind Teil des Projekts «Coprinus Comatus», das bisher aus Serien von Zeichnungen und Gemälden besteht. Die Faszination des Künstlers für den Coprinus comatus (Schopftintling) war der Auslöser für diese Werkreihe. Dieser gewöhnliche Pilz verwendet eine ungewöhnliche Methode zur Verteilung seiner Sporen: In einem Prozess der Selbstverdauung - Autolyse - lösen sich seine Kappe und Kiemen auf und verwandeln sich in eine schwarze, klebrige Tinte, um die Sporen zu verbreiten. Die Selbstzerstörung erhält hier eine unerwartete positive Bedeutung, indem sie das Wachstum der nächsten Generation ermöglicht. Von diesem besonderen Phänomen fasziniert, suchte der Künstler auf den Wiesen nach diesen Pilzen und verwendete ihre Tinte und manchmal auch die Pilze selbst für die Erstellung seiner Werke. In den vier Arbeiten der neuen Edition wurden zwei Kompositionen von Tintenflecken des Schopftintlings auf jeweils zwei verschiedene Rasterhintergründe gedruckt.

Die wichtigste Inspirationsquelle für die vorliegenden Arbeiten ist eine zentrale Passage aus dem «Tractatus logico-philosophicus» (1922) des Sprachphilosophen Ludwig Wittgenstein und seine Überlegungen zur menschlichen Wahrnehmung. Das zentrale Thema ist die Untersuchung der Natur der Sprache und ihrer Fähigkeit, die Realität abzubilden. In der betreffenden Passage verwendet Wittgenstein das Bild eines schwarzen Flecks auf einem weissen Papierblatt, um das Konzept der Wahrheit zu erklären. Er schlägt vor, dass die Form des Flecks beschrieben werden kann, indem man für jeden Punkt auf dem Blatt sagt, ob er weiss oder schwarz ist, dass wir dazu aber erst definieren müssen, unter welchen Umständen ein Punkt weiss und unter welchen Umständen er schwarz ist. Der Autor weist dann darauf hin, dass wenn man verschiedene Arten von Rastern auf ein und dasselbe Blatt anwendet und jedes Mal zählt, wie viele Rasterpunkte auch nur ein bisschen Schwarz enthalten, immer zu einem anderen Ergebnis kommen würde. Diese Analogie wirft unter anderem die Frage nach der Wahrnehmung als einem komplexen Phänomen auf, das nicht nur von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, sondern auch von dem Raster abhängt, das man verwendet.

Mirko Baselgia arbeitet mit einer vielseitigen Palette von Medien und Materialien und beschäftigt sich eingehend mit den Dynamiken und den Strukturen, die unsere Welt kennzeichnen, um die wechselseitigen Beziehungen zu verdeutlichen, die alle lebenden Organismen miteinander und mit ihrer Umwelt verbinden. Begriffe wie Territorium, natürliche Ressourcen und Vergänglichkeit stehen im Mittelpunkt seiner künstlerischen Praxis. Mit seinen subtilen Untersuchungen der Materialität spielt die multisensorische Erfahrung von Kunst in vielen seiner Kreationen eine zentrale Rolle. Seine Werke erforschen und suggerieren neue Möglichkeiten der Gestaltung unserer Interaktion mit der Umwelt und anderen Lebensformen.

Mirko Baselgias institutionelle Ausstellungen waren zuletzt im Kunst(Zeug)Haus, Rapperswil-Jona (2021) und in der Abbatiale de Bellelay (2018) zu sehen. Er war in zahlreichen Gruppenausstellungen unter anderem im Kunstmuseum Chur (2021), Museo Villa dei Cedri, Bellinzona (2020) und dem MUDAC, Lausanne (2019) vertreten. Seine Werke befinden sich unter anderem in den Sammlungen des Muzeum Susch oder dem Bündner Kunstmuseum Chur. Text: Laura Giudici

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  • Aviöl I/2015
  • Heliogravüre
  • Auflage: 22
  • Bildgröße: 7,50 cm x 5,30 cm
  • Blattgröße: 27,50 cm x 17,00 cm
  • Produktion: Arno Hassler, Moutier
  • CHF 240.00
  • vergriffen
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  • Aviöl II/2015
  • Heliogravüre
  • Auflage: 22
  • Bildgröße: 7,50 cm x 5,30 cm
  • Blattgröße: 27,50 cm x 17,00 cm
  • Produktion: Arno Hassler, Moutier
  • CHF 240.00
  • vergriffen
  • Anfragen
  • Aviöl III/2015
  • Heliogravüre
  • Auflage: 22
  • Bildgröße: 7,50 cm x 5,30 cm
  • Blattgröße: 27,50 cm x 17,00 cm
  • Produktion: Arno Hassler, Moutier
  • CHF 240.00
  • vergriffen
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  • Aviöl IV/2015
  • Heliogravüre
  • Auflage: 22
  • Bildgröße: 7,50 cm x 5,30 cm
  • Blattgröße: 27,50 cm x 17,00 cm
  • Produktion: Arno Hassler, Moutier
  • CHF 240.00
  • vergriffen
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Serien

  • Alle 4 Arbeiten (I-IV/2015)
  • Auflage: 25
  • Produktion: Arno Hassler, Moutier
  • CHF 800.00
  • vergriffen
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Aviöl:
Diese Bienen schwärmen nicht mehr aus. Eines Tages fand Mirko Baselgia 11 tote Tiere auf dem Fensterbrett in seinem Atelier. Seit vielen Jahren setzt sich der Künstler unter anderem mit diesen Insekten auseinander. Das Thema Bienen (v.a. das Bienensterben) beschäftigt Wissenschaftler und Künstler seit längerem. Baselgias Auseinandersetzung mit den Bienen hat schon im Jahr 2010 begonnen. So zeigte er im Kunstmuseum Chur zum Beispiel eine übergrosse Bienenwabe aus Arvenholz oder Bienenhäuser aus Nussbaumholz. Baselgia ist kein Hardcore-Aktivist – eine mögliche Kritik am Umgang mit Tieren (nutzen/ausnutzen) steckt subcutan in seinen Projekten. Warum das kleine Format? Ein Schlüsselerlebnis bildet eine Albrecht Dürer-Ausstellung in Venedig, wo kleine Drucke ausgestellt wurden. Es war unmöglich, sie im raschen Vorbeigehen zu erfassen. Sie zwangen Baselgia, das Tempo zu drosseln. Das kleine Format, wenn man es denn genau sehen will, zwingt zur Verlangsamung, fördert die Intimität zwischen Betrachter und Kunstwerk. Bei „Aviöl“ ist von weitem auch nicht zu erkennen, ob es sich um Fliegen, Bienen oder andere Insekten handelt. Die Heliogravüren „Aviöl I-IV“ markieren für Baselgia das vorläufige Ende des Bienen-Zyklus’ - sie setzen diesen besonderen Tieren ein besonderes Denkmal.

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  • Igl tor muribund - pel digl tor (41 Unikate) 2015
  • Felldruck/Dermotypie (Unikat)
  • Auflage: 41
  • Bildgröße: 55,00 cm x 33,00 cm
  • Blattgröße: 76,00 cm x 55,00 cm
  • Produktion: Arno Hassler, Moutier
  • CHF 900.00
  • verfügbar
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Igl tor muribund:
Auch mit dieser Grafik-Serie schliesst Mirko Baselgia einen Zyklus ab und zwar den über den Stier. Während längerer Zeit hinterfragte er den Umgang mit dem („Produkt“) Stier. Aus Sicht des Künstlers wird er dreimal „erledigt“, es ist ein Tod in drei Raten: Der Stier wird enthornt, kastriert, geschlachtet. Zu allen drei Stufen hat Baselgia in den letzten Jahren Werke geschaffen. Mit der Enthornung werden dem Tier seine „Waffen“ genommen. Horn-Kopien aus Alabaster wurden zu Ausstellungsstücken. Mit der Kastration werden die Fortpflanzung und ein Teil der wilden Kraft unterbunden. Als Symbol dafür hat Baselgia Stierhoden in Bronze giessen lassen. Der physische Tod des Tieres wird nun in dieser Grafik-Serie behandelt. Das Fell eines ausgewachsenen Stiers wurde in 41 Teile geschnitten und als Druckvorlage verwendet (man kann von einer „Dermotypie“ sprechen). Von jedem Fellstück gibt es nur einen Abzug. Der Stier ist, wie jedes Tier und jetzt auch als Kunstwerk, etwas Einmaliges, ein Unikat.

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